Abstract
Es scheint ebenso bekannt wie unanfechtbar: Das Zeigen als die grundlegende pädagogische Operation, die Klaus Prange und mit ihm die Operative Pädagogik am Grunde aller Erziehung zu finden glaubt. Tatsächlich geben Prange und seine Nachfolger jede Menge guter Beispiele, die anscheinend zu belegen vermögen, welch herausragende Rolle das Zeigen spielt im pädagogischen Prozess. Dabei verfährt man natürlich nicht naiv: Wohl wissend, dass die Bestimmung der pädagogischen Grundoperation gewissermaßen einen hermeneutischen Zirkel beinhaltet – genauer: den Zirkel bzw. die Spirale zwischen Allgemeiner und Historischer/ Phänomenologischer Pädagogik – weiß Prange, dass mit der Auswahl der Beispiele die Analyse steht oder fällt. Und wie sich zeigen wird: in diesem Fall fällt die Analyse tatsächlich mit den Beispielen. Denn so offen die Operative Pädagogik auch vorgibt zu sein, sie ist am Ende doch vor allem an einem orientiert: am curricular verfassten (in Herbart’scher Diktion erziehenden) Schulunterricht. Und in dieser Ausrichtung gerät etwas aus dem Blick, woran es sich vielleicht zu erinnern lohnt, denn weder ist alles Pädagogische des Schulunterrichts ein Zeigen, noch ließe sich überzeugend darlegen, dass sich außerschulische Pädagogik ausschließlich oder doch wenigstens vornehmlich als ein Zeigen zeigt.
Translated title of the contribution | To show or not to show: questions for the operational pedagogy |
---|---|
Original language | German |
Title of host publication | Operativität – Erziehung – Differenz |
Subtitle of host publication | Systemtheoretische, praxistheoretische und phänomenologische Anschlüsse an Operative Pädagogik |
Editors | Marcus Emmerich, Florian Dobmeier |
Place of Publication | Wiesbaden |
Number of pages | 11 |
ISBN (Electronic) | 9783658360061 |
Publication status | Published - 7 Aug 2024 |
Keywords
- operational pedagogy
- pedagogical process
- hermeneutic circle
- extracurricular pedagogy